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Auswirkung von Landwirtschaft

Durch Landwirtschaftsaktivitäten in Deutschland werden klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre emittiert. Verantwortlich für diese Situation sind hauptsächlich das Ausbringen von Wirtschaftsdünger, wie zum Beispiel Gülle und Festmist, sowie Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden als Folge der Stickstoffdüngung. Außerdem Methan, das bei der Verdauung im Kuhmagen entsteht, schadet bei der Tierhaltung das Klima. [1]

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Neben die steigende CO2-Freisetzung infolge von Landnutzungsänderungen und die Freisetzung durch die Verwendung von Harnstoffdünger und der Kalkung von Böden geht es um Lachgas-Emissionen. Lachgas (N2O) stellt ein Treibhausgas dar. Es ist ca. 300-mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid (CO2). Die Quellen für Lachgas sind vor allem stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, sowie auch Aktivitäten in der chemischen Industrie und Verbrennungsprozesse. [2]

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Dabei werden direkte und indirekte Lachgasemissionen unterschieden. Die Düngung mit mineralischen Stickstoffdüngern und Wirtschaftsdüngern, die Bewirtschaftung organischer Böden sowie von Ernterückständen im Boden verursachen die direkten Emissionen stickstoffhaltiger Gase (Lachgas und Stickoxide). Direkte Lachgasemissionen entstehen in der Landwirtschaft selbst. Die Basis solcher Emissionen sind die reaktive Stickstoff-(Nr)-Einträge aus organischen und mineralischen Düngemitteln und atmosphärischer N-Deposition sowie Nr in Böden aus Pflanzenreststoffen und biologischer N-Fixierung von Eiweißpflanzen (Leguminosen). [1]

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Natürliche oder naturnahe Ökosysteme, die nicht unter landwirtschaftlicher Nutzung stehen, werden hauptsächlich durch indirekte Lachgas-Emissionen belastet. Die atmosphärische Deposition von reaktiven Stickstoffverbindungen aus landwirtschaftlichen Quellen sowie die Lachgas-Emissionen aus Oberflächenabfluss und Auswaschung von gedüngten Flächen stellen die Quellen für die indirekte Lachgas-Emissionen.

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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat ein Maßnahmen-Paket mit 10 Klimaschutzmaßnahmen entwickelt, das sicherstellen soll, eine Minderung von Treibhausgasausstoß, um mindestens 55 Prozent zu erreichen [3]:

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  1. Senkung der Stickstoffüberschüsse

  2. Energetische Nutzung von Wirtschaftsdüngern

  3. Ausbau des Ökolandbaus

  4. Emissionsminderungen in der Tierhaltung

  5. Erhöhung der Energieeffizienz

  6. Humuserhalt und Humusaufbau im Ackerland

  7. Erhalt von Dauergrünland

  8. Schutz von Moorböden/Reduktion von Torfeinsatz in Kultursubstraten

  9. Erhalt und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und Holzverwendung

  10. Vermeidung von Lebensmittelabfällen

 

Klimaschutz ist allerdings eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So können beispielsweise die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und die Reduktion des Konsums tierischer Produkte einen positiven Einfluss auf das Sektorziel haben, wenn die verringerte Nachfrage gleichzeitig mit einer verminderten Produktion einhergeht.

 

Quellen

[1] Umwelt Bundesamt, Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen. [Online]. Available: https://​www.umweltbundesamt.de​/​daten/​land-​forstwirtschaft/​beitrag-​der-​landwirtschaft-​zu-​den-​treibhausgas (accessed: Aug. 25 2020).

[2] Umwelt Bundesamt, Lachgas und Methan. [Online]. Available: https://​www.umweltbundesamt.de​/​themen/​boden-​landwirtschaft/​umweltbelastungen-​der-​landwirtschaft/​lachgas-​methan (accessed: Aug. 25 2020).

[3] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Landwirtschaft und Klimaschutz. [Online]. Available: https://​www.bmel.de​/​DE/​themen/​landwirtschaft/​klimaschutz/​landwirtschaft-​und-​klimaschutz.html (accessed: Aug. 25 2020).

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